Interview mit Max Platzgummer I Marfeel
Max Platzgummer ist Strategic Partnership Executive bei Marfeel hat mit uns über Möglichkeiten gesprochen die Verlage helfen im Mobilen Web zu wachsen. Er führt am 6. Oktober in der WebSession durch das Thema Verlage wachsen mit dem Fokus auf den Nutzer – der schmale Grad zwischen einer guten Lesererfahrung und Umsatz. Im Interview hat er uns erste Einblicke gewährt, was Sie erwarten können.
Sie arbeiten mit vielen Verlagen zusammen. Ist das Umsatzwachstum immer mit dem Wachstum der Reichweite verbunden?
Max Platzgummer: Wir arbeiten mit hunderten Verlagen weltweit zusammen und mehr Leser sowie eine größere Reichweite sehen zwar immer gut aus. Wir haben jedoch gesehen, dass die Möglichkeit mit den Lesern besser zu interagieren, ein besseres Engagement zu einer höheren Loyalität führt und so Nutzer häufiger wiederkehren und das zahlt sich langfristig deutlich besser aus.
Anstatt nur Umsatz oder Traffic zu betrachten, betrachten wir deshalb das Umsatzpotenzial jedes einzelnen Lesers, damit unsere Verlage die genauen Punkte finden können, an denen ihre Optimierungsstrategien am besten wirken.
Manchmal bringen verschiedene Monetarisierungsstrategien zwar mehr Einnahmen, auf lange Sicht kosten sie jedoch mehr da viele Leser verloren gehen.
Sobald Sie den wirklichen Wert Ihrer Benutzers sowie ihrer UX kennen, können Sie ein exponentielles Wachstum erzielen.
Welche Auswirkungen und Änderungen wird die Krise auf die Veranstaltungsbranche nachhaltig haben?
Die Veranstaltungsbranche wird deutlich hybrider werden als zuvor. So wie die meisten von uns gelernt haben, dass Home Office doch möglich ist, so lernen wir alle gerade, dass virtuelle Events machbar sind. Teilnehmer merken, dass sie auch online etwas lernen können und sich den Reiseaufwand sparen. Gleiches gilt für die Sprecher. Aussteller hingegen profitieren von online sehr gut trackbaren Leads – onsite war das bislang entweder mühsam oder oftmals sträflich vernachlässigt.
Künftig werden wir also mehr Events sehen, die onsite und online kombinieren. Das wird sicherlich in zwei Varianten sichtbar werden: Zum einen Events, die einen Online-Part anbieten und so Teilnehmer auch remote deutlich stärker einbinden als zuvor. Zum anderen werden wir uns auf ein physisches Hauptevent konzentrieren und um dieses herum viele kleine virtuelle Events anbieten beziehungsweise nutzen.
Darüber hinaus wird die Veranstaltungsbranche effizienter arbeiten müssen. Denn einerseits erholen sich die Umsätze nicht so schnell von dem Einbruch und andererseits werden wir wohl auch noch einige Verschlankungskuren bei vielen Veranstaltern sehen.
Da der mobile Traffic immer wichtiger wird, können Sie uns mitteilen, was sind die größten Faktoren, die das Wachstum auf Mobilgeräten beeinflussen?
Der erste Eindruck zählt, nicht nur im Leben sondern speziell auch im mobilen Web.
Zuerst kommt immer die Geschwindigkeit und die UX, viele Verlage sind es deshalb schon fast gewohnt auf Mobile-Absprungraten von über 70% zu haben, welche viel zu oft durch einen schlechten ersten Eindruck stammen.
Von der Benutzerseite her, sind dies Dinge, die wir alle an einer schlechten mobilen Website hassen. Langsame Seiten, verwirrende Benutzeroberflächen oder Anzeigen, die uns aus der Benutzererfahrung herausholen. Es braucht nicht viel, dass ein Leser eine Seite verlässt und nicht so gern zurückkehrt.
Im Backend, kommt es darauf an, dass die richtigen Ad Netzwerke nicht korrekt mit Ihrem Inventar verbunden werden, die Anzeigendichte unter- oder überschätzt wird oder Anzeigenformate ausgewählt werden, die die Nutzererfahrung beeinträchtigen und stören.
Vor allem, wenn es um das Werbeinventar geht, hat der Umsatz heute bei vielen Vorrang vor den wiederkehrenden Lesern.
Was sind die wichtigsten Metriken, anhand derer Verlage die Nutzererfahrung ihrer Leser messen sollten?
Die meisten Metriken scheinen ein entscheidendes Element in Bezug auf das mobile Erlebnis zu übersehen. Sehen Sie sich zu viele In-Page Statistiken an, z. B. Seiten pro Sitzung, dabei können Sie nicht feststellen, ob Sie bei Ihrer Monetarisierung unterdurchschnittlich abschneiden.
Ein direkter Blick auf die Monetarisierung zeigt auch nicht das ganze Bild. Hohe CMPs können von Anzeigen stammen, welche Nutzer dazu bringen, Ihre Website zu hassen. Deshalb entscheiden wir uns für ARPU. Der durchschnittliche Umsatz, den jeder Besucher erzielt.
Es handelt sich um eine einfache Metrik, die jedoch effektiv alles enthält was ein Besucher ab dem Moment tut, in dem er eine Verbindung zu Ihrer Website herstellt und die Schwankungen des Traffics aus Ihren Berichten entfernt.
Wenn der ARPU sinkt, ist dies kein Zeichen dafür, dass Sie nur den Datenverkehr steigern müssen, sondern eher ein Zeichen dafür, dass sich eine von Ihnen vorgenommene Änderung negativ auf Ihre gesamte Erfahrung auswirkt. Es ist eine ganzheitliche Sichtweise.
Angenommen, Sie erhöhen Ihre Anzeigendichte, sehen einen Anstieg des Umsatzes pro Seite, aber einen Rückgang des ARPU. Dies ist ein klares Beispiel dafür, dass die Leser mit den Anzeigen frustriert sind und trotz der steigenden Monetarisierungskennzahlen tatsächlich weniger Wert für Ihr Endergebnis erzielen.
Was können Verlage im Webinar lernen?
Im Webinar wird es um Möglichkeiten gehen um noch besser auf seine Nutzer einzugehen. So werden wir in Zusammenarbeit mit anderen Verlagen zeigen welche Möglichkeiten es dazu gibt und wie sie diese am besten Umsetzen können.
– Verlage lernen, wie sie den Wert der Benutzererfahrung messen können
– Wie Änderungen im Ad Stack das Endergebnis beeinträchtigen können
– 5 Änderungen, die Sie vornehmen können, welche sich durchweg positiv auf Ihre Erlöse und die Lesererfahrungen Ihrer Leser auswirken.
Nach dieser WebSession kann jeder Verlag den maximalen Wert finden, den er erwarten kann, bevor seine die Leser abschrecken.
Verlage wachsen mit dem Fokus auf den Nutzer – der schmale Grad zwischen einer guten Lesererfahrung und Umsatz
Mit Marfeel Strategic Partnership Executive Max Platzgummer
Am 6. Oktober, 11:00 – 15:00 Uhr. Klicken Sie hier, um sich anzumelden.
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