Interview mit Rajesh Vanniam: VDZ Microsoft Innovation Day
Beim VDZ Microsoft Innovation Day am 14. November 2018 gibt das Unternehmen exklusive Einblicke in innovative Technologien rund um künstliche Intelligenz, Mixed Reality und Cloud. Wir freuen uns im Vorfeld der Veranstaltung mit Rajesh Vanniam, Technology Strategist for Media & Publishing bei Microsoft Deutschland, über technologische Transformation in Medien- und Verlagshäusern sowie innovative Arbeitsweisen in seinem Unternehmen sprechen zu können.
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Was können Cloud-Technologien, virtuelle Realitäten und künstliche Intelligenz in Medien- und Verlagshäusern leisten und welche Bedeutung werden sie in Zukunft haben?
Rajesh Vanniam | Cloud, KI und VR können aus unserer Sicht ein Enabler für Medieninnovationen sein. Dinge, die in der Vergangenheit mit klassischer Verlags IT nicht möglich gewesen wären, sind nun mit der Skalierung und den ready-to-use Diensten aus der Cloud möglich und beschleunigen Innovationen. Gleichwohl müssen Medienkonzerne aber immer die Due Dilligence und den Business Case hinterfragen. Die Innovationen sollen schließlich das Medienverhalten ändern bzw. die langfristige Monetarisierung von Inhalten sicherstellen. Beispielsweise hilft Cloud, dass Medienunternehmen die Unmengen an Daten, die ihre digitalen Produkte erzeugen, überhaupt zentral speichern und performant verarbeiten zu können. Die KI, die auf Cloud aufbaut, hilft wiederum auf Basis dieser Daten, die digitalen Medienangebote beispielsweise zu personalisieren. Somit macht man Angebote relevanter und das auf allen möglichen Ausgabekanälen, inklusive Sprachassistenten.
Wie würden Sie das neuartige Verhältnis von Technologie und Content beschreiben?
Rajesh Vanniam | Technologie gab es gefühlt schon immer, auch als die erste Zeitung gedruckt wurde. Heute ist Technologie ein Beschleuniger und gleichermaßen ein Treiber für Innovationen. Technologie bestimmt den Inhaltekonsum sowie das Konsumverhalten der Nutzer, insbesondere durch neuartige Endpunkte. Technologie hilft den Medienhäusern aber auch, Inhalte für den Konsumenten auf neue Art und Weise, und vor allem relevant aufzubereiten. Außerdem unterstüzt Technologie dabei, die stetig wachsenden digitalen Produkte und Produktausprägungen bei Medienunternehmen im Griff zu behalten. Dies gelingt durch die Konsolidierung von Content Management Systemen und intelligenten und zentralen Medien Asset Management Systemen, die idealerweise kosteneffizient in der Cloud betrieben werden. Damit können immer mehr neue digitale Marken und Produkte geschaffen werden.
Microsoft trägt nicht nur zur technologischen Transformation und Digitalisierung von Geschäftsmodellen in Medienhäusern bei, sondern treibt den eigenen Wandel im Unternehmen konsequent voran. Was kann man sich unter dieser innovativen Arbeitsweise vorstellen?
Rajesh Vanniam | Microsoft befindet sich nicht an irgendeiner Stelle oder Phase der eigenen Transformation, sondern wir befinden uns im stetigen Wandel. Dabei haben wir den Anspruch unser aktuelles Vorgehen im Markt ständig in Frage zu stellen und uns stetig neu zu erfinden. Damit müssen wir als Großkonzern alle >100K Mitarbeiter in diesen Wandel miteinbeziehen und in der Lage sein uns zu verändern. Unsere eigenen Geschäftsmodelle und Produkte von heute mögen morgen nicht mehr relevant und zeitgemäß sein, gleichzeitig müssen alle Mitarbeiter immer dazulernen und neue Arbeitsweisen adaptieren. Das wird in der Mitarbeiterincentivierung und Mitarbeiterführung gefördert. Auch in der Produktentwicklung gibt es diesen Anspruch. Microsoft spricht hier von der digitalen Feedback- Schleife, wo wir ständig die (Nutzungs-) Signale unserer Kunden sensibel erfassen und dadurch unsere Produkte und Dienste verbessern bzw. neu erfinden.
Welche Auswirkung hat die genannte Transformation auf den Arbeitsalltag des einzelnen Mitarbeiters in der Medien- und Verlagsbranche?
Rajesh Vanniam | Übertragend auf die Medienbranche sollten auch die Mitarbeiter sich nicht auf aktuell funktionierende Geschäftsmodelle und Innovationen zurücklehnen, sondern hier ständig diese hinterfragen und gleichzeitig überlegen, welche Bedürfnisse Ihre Nutzer/Leser morgen haben könnten. Hier hilft beispielsweise KI für die prediktiven Modelle und Annahmen. Vor allem aber unterstützt hier auch die für Medienhäuser eigene digitale Feedback-Schleife. Nämlich das ständige Erfassen von Nutzungs- und Leseverhalten (Signale) und die Möglichkeit, unmittelbar einzuwirken und die eigene digitale Produktentwicklung, sowie die Inhalte (neu-)auszurichten. Nicht nur personalisierte Inhalte, sondern auch ein ständig verbessertes Nutzungserlebnis in den digitalen Produkten sind essenziell für das zukunftsgerichtete Medienhaus, dass dabei den journalistischen Auftrag wahrt.
Welche Ideen für das eigene Unternehmen werden die Teilnehmer beim Microsoft Innovation Day von ihrem Besuch mitnehmen?
Rajesh Vanniam | Microsoft bietet und zeigt keine fertigen Medienprodukte, aber wir zeigen aktuell spannenden Beispiele, wie Medienunternehmen auf Basis von Microsoft Cloud/KI/Technologieplattform ihre eignen Ideen und Innovationen verwirklicht haben. Gleichzeitig zeigt Microsoft neue Trends und Technologie zum Erleben und zum Anfassen, die Inspiration und Anregung für die Adaption in der eigenen Branche bzw. im eigenen Unternehmen vermitteln kann.
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