Neuer VDZ Tech Summit gestartet
Beherrschung moderner Technologien und neuer Organisationsformen als
entscheidender Wettbewerbsfaktor für Verlage
Berlin/Hamburg, 20. November 2014 – Der 2. VDZ Tech Summit ist heute mit einem vielfältigen Programm, mit Beiträgen nationaler und internationaler Experten gestartet. Vor über 150 IT- und Business-Entscheidern geht es um die entscheidende Zukunftsfrage, wie moderne Technologien und neue Organisationsformen als entscheidender Wettbewerbsfaktor für Verlage genutzt werden können.
So müssen sich CIOs stärker als Treiber von Unternehmensstrategie, Innovation undDifferenzierung positionieren, um die digitale Revolution aktiv zu steuern und an der digitalen Transformation ihrer Unternehmen mitzuwirken. Diese These vertrat Christoph Behrendt, Senior Vice President Industry & Application Innovation bei SAP, in seiner Eröffnungsrede beim VDZ Tech Summit in Hamburg. „Wir glauben, dass in fünf Jahren mobile Devices die Hauptarbeitsgeräte sind“, führte er ferner aus. „Daran müssen wir uns orientieren.“ Am Beispiel der Themen „Business Netzwerke“ und „Cloud“ zeigte Behrendt, wie IT-Entscheider sich den künftigen Herausforderungen stellen können.
Jonny Kaldor, CEO der US-amerikanischen Kaldor Group, die die Micro-Publishing-Plattform „Pugpig“ entwickelt hat, nahm in seinem Vortrag „From Pages to Pads“ das Thema „Mobile“ für Medienhäuser in den Fokus. Mit Tablets und anderen mobilen Endgeräten habe sich nicht nur ein weiterer Vertriebskanal für Inhalteanbieter ergeben, sondern es sei auch eine neue Qualität der Distribution von Content entstanden. Diese stelle bisherige Geschäftsmodelle auf den Prüfstand und eröffne zugleich neue Chancen, zum Bespiel mit Content Apps. Dabei gelte es zu beachten, dass die Userwünsche und die technischadministrativen Anforderungen für die Publisher in ein vernünftiges Verhältnis gebracht würden: „If you really want to save time then you have to embrace templates. We have publishers becoming retailers and having a totally different relationship to readers. We have to think beyond simple content delivery.”
„Von Big Data zum Machine Learning“ war das Thema von Stefan Richter, Gründer der freiheit.com technologies GmbH. Er rät dazu, den gesamten User-Clickstream aufzuzeichnen und mit Hilfe von Machine Learning automatisch auszuwerten. Die Analyse und Auswertung dieser Datenmengen schaffe Transparenz des Nutzerverhaltens in nie gekanntem Ausmaß und eröffne die Möglichkeit, Prozesse, Produkte und Services automatisch zu optimieren.
Den Themenkomplex Daten Driven Business eröffneten Michael Beilfuß, Mitglied der Geschäftsleitung von IDG Media, und Stefan Huegel, der den Digitalbereich der Münchener Tochter des US-Fachverlags leitet. Sie stellten die Datenstrategie von IDG vor und demonstrierten, wie IDG heute in Echtzeit die Themenpräferenzen von bis zu einer halben Million Nutzern analysiert. Das selbstentwickelte System des Verlags unter dem Namen „Score“ fasse CMS, CRM und semantische Suche zusammen. Auf diese Weise, so Beilfuß, interpretiere die Software bis zu 180.000.000 „digital touchpoints“ und leite daraus Impulse ab, um bestehende Produkte zu optimieren, neue zu entwickeln und sie ohne Streuverluste in der Zielgruppe zu platzieren.
Was können mittlere und große Unternehmen von Start-up-Firmen lernen? Antworten darauf gab Martin Geier, Managing Director bei Amazon Web Services Germany, indem er die Erfolgskriterien agiler und innovativer Gründer vorstellte. Mit zahlreichen Beispielen zeigte er, wie etablierte Markteilnehmer von diesen lernen können, um ihr Kerngeschäft zu transformieren.
Alexander Siebert, Gründer und Geschäftsführer von Retresco, stellte die Automatisierung von Prozessen als wesentlichen Erfolgsfaktor für Publisher dar. Bei der Erstellung von Inhalten sei dies bereits gelungen. Wichtig werde jetzt vor allem deren pass- und zielgenaue Distribution. Siebert beleuchtete beispielhaft den Fortschritt in der automatisierten Verwertung von Inhalten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. „Automatische Texterstellung im E-Commerce bringt hohe Konversionsraten.“ Sieberts‘ Fazit: „Content is king, technology is queen“.
Die Einführung einer „Enhanced Plattform“ für die Non-acces-Internet-Portale der Deutschen Telekom präsentiertePascal Damm, Leiter Technik, Finanzen, Analytics T-Online & Audience Products. Die Enhanced Plattform ist Teil der digitalen Strategie-Implementierung für die Produkte t-online.de, wetter.info, zuhause.de und wanted.de sowie der aktuellen und zukünftigen digitalen Auftritte.
Der VDZ Tech Summit wird zum zweiten Mal veranstaltet und adressiert IT- und Business- Entscheider in Medienhäusern. Der zweite Kongressteil am Nachmittag widmet sich den Themenkomplexen Content Driven Business und IT Organisation. Außerdem werden internationale Vertreter der Developer-Szene ausgezeichnet, die im Vorfeld des VDZ Tech Summit an dem Hackathon teilgenommen haben, einer Kooperation mit Axel Springer Media Plug & Play.
Weitere Informationen unter www.vdz-tech-summit.com