Interview mit Ulla Fröhlich-Strauß zu We.Read

Wo liegt der USP?

Das ist der USP von We.Read: Die digitale Souveränität der Verlage und Lesenden wird respektiert. Die Verlage können in diesem sozialen Netzwerk fürs Lesen erstmalig direkte Beziehungen zu ihren Lesern aufbauen.

Wie kam die Idee, We.Read ins Leben zu rufen? Was war Ihr Grundgedanke?

Wir verstehen Lesen als ein kommunikatives Grundbedürfnis des Menschen und als Ausdruck des menschlichen Zusammenseins, der Neugierde, des Wissens und des gemeinsamen Austauschs. Fakt ist: Die Digitalisierung stellt eine riesige Herausforderung fürs Lesen und Gelesen werden dar, weil sich die Art und die Medien, über die wir lesen, fundamental verändern. Doch genau das verstehen wir als Chance: Der Grundgedanke von We.Read ist, Menschen im ersten sozialen Netzwerk für das Lesen vertrauenswürdig zu verbinden und Verlage aktiv zum Community-Building einzuladen, um das Lesen insgesamt in der digitalen Welt von heute und morgen noch attraktiver und interaktiver zu gestalten.

Seit wann gibt es We.Read?

Die CAS-Gruppe arbeitet seit Anfang 2021 an We.Network, das die Basis von We.Read bildet.
We.Network steht jetzt als Closed Beta zur Verfügung (Web & App) und bietet Gemeinschaften die Möglichkeit, News zu ihren Themen zu veröffentlichen und Informationen mit bestimmten Zielgruppen zu teilen. Die Nutzer können auf Beiträge reagieren, Kommentare schreiben und an Umfragen teilnehmen. So entwickeln sich durch Kanäle kleine Communities, die sich gegenseitig Inhalte weiterempfehlen.
Mit We.Read wird dieses Prinzip erstmals aufs Lesen übertragen, dann sind auch Zeitschriften solche Channels und Publisher Community-Builder und das Lesen wird (noch) sozialer. Daran arbeitet das CAS-Entwicklerteam, um eine guten Beitrag für die Zukunft des Lesens zu leisten. Im Gegensatz zu den bestehenden Plattform-Oligopolen, in welchen meist der Algorithmus darüber bestimmt, welche Inhalte gesehen werden, bestimmen bei We.Read und We.Network die Leserinnen und Leser selbst, was sie lesen und was für sie relevant ist.

Ganz aktuell (am 25.09.2023) wurde die CAS Software mit Red Dot Award 2023 für das fair.digitale Soziale Netzwerk We.Network in Kombination mit der CRM-Lösung SmartWe ausgezeichnet. Die jährlich verliehene Auszeichnung gehört zu den größten Design-Wettbewerben der Welt, ist ein international begehrtes Gütesiegel und spornt das CAS Team weiter an, auch We.Read konsequent kunden-, zukunfts- und designorientiert adaptiv zu gestalten.

Geht es dort um Bücher oder Zeitschriften?

Es geht grundsätzlich ums Lesen. Das Ziel, Freude am und emotionale Nähe zum Lesen zu vermitteln fördern Zeitschriften über alle Bevölkerungsgruppen wie sonst kein Medium. Also ja, es geht um Zeitschriften (für alle).

Wie steht WeRead in Verbindung zu United Kiosk?

United Kiosk ist eine Beteiligungsgesellschaft der CAS Software.
CAS entwickelt mit We.Network, die technologische Plattform von We.Read.
Das ist die Verbindung.

Welche Funktionen hält das Netzwerk bereit? Wie kann ein Austausch entstehen?

Eine Basisfunktion und Grundvoraussetzung für Vertrauen ist ein fair digitaler Umgang mit den Daten der Nutzenden – konform mit geltenden Datenschutz-bestimmungen, transparent und sparsam. Damit stärkt We.Network die digitale Freiheit und Souveränität jedes Einzelnen und eröffnet neue Möglichkeiten zum digitalen Austausch in Gemeinschaften, wie z.B. zwischen den Publishern und Lesenden.

Was sind die Inhalte, über die sich die Mitglieder austauschen?

Über United Kiosk nehmen grundsätzlich alle Zeitschriften ohne Zusatzaufwand teil und jede Zeitschrift wird direkt zu einem eigenen We.Read-Channel – dort empfehlen Leserinnen und Leser zum Beispiel Artikel, geben und reagieren auf Kommentare oder Verlage laden zu Umfragen oder Events ein.

Nicht zuletzt bedient We.Read das (Grund-)Bedürfnis über Gelesenes zu sprechen. Es geht nicht darum, das Gelesene an sich weiterzugeben nach dem Muster „wisst ihr schon“, sondern es geht in erster Linie um den Abgleich von Einstellungen, Werten und Wissen und damit letztlich um die Vernetzung bzw. Differenzierung in der jeweiligen Gruppe. Das ist es, was es auch für Publisher so spannend macht, bei We.Read als Community-Builder der ersten Stunde dabei zu sein. Ein großartiges Abenteuer.

Wie viele Mitglieder hat das Netzwerk bereits?

We.Read ist noch nicht öffentlich, d.h. es gibt noch keine Mitglieder. Allerdings gibt es über 20 Millionen Menschen, die mehrmals wöchentlich Zeitschriften oder Illustrierte lesen.

Das Interview wurde von DNV – DER NEUE VERTRIEB geführt.